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Das Märchen vom Schatz im unsichtbaren Wald

Vorwort

Hier ist ein Märchen, an dessen Entstehung die gesamte Familie beteiligt war. Da jeder seine Ideen einbringen konnte, ist es ein Märchen, bei dem dem Einen oder Anderen schon mal der rote Faden verloren gehen dürfte. Es ist aber nicht so, dass die Geschichte keinen roten Faden hätte, im Gegenteil, sie hat sogar haufenweise rote Fäden.

Meine Aufgabe als Märchenonkel war es nun, aus all den Personen (natürlich mussten alle wichtigen Personen eines Märchens auftauchen) und Handlungsteilen eine irgendwie zusammenhängende Geschichte zu machen.

Doch genug der Vorrede.
Nun viel Spaß beim Lesen,
wünscht euer Märchenonkel
Uwe

Hauptdarsteller

in der Reihenfolge ihres Erscheinens

  • der weise regierende König Uwich
  • die liebliche Prinzessin Lieschen
  • die Hexe Rasulla
  • der fürchterliche Drache
  • der Hofzauberer Abrakad a.D.
  • der mutige Prinz Friedolin
  • die gute Fee Veri
  • das wundervolle Einhorn
  • der ideenreiche Elfenjunge Zehn
  • ein Molch

Jede Ähnlichkeit mit bekannten oder unbekannten Personen ist weitgehend nicht unbeabsichtigt.

Der Schatz im unsichtbaren Wald

Es war einmal ...

... im Land Wunderbar, fern unserer Zeit, regierte König Uwich über sein Volk großmütig und weise.

Ein Baum des Königreichs Wunderbar, gemalt von Vera (5)

Dabei hatte es der König auch sehr leicht, denn an den Bäumen des Landes wuchsen das ganze Jahr über die schönsten Früchte, sodass niemand zu hungern brauchte (zumindest gilt das für alle Vegetarier und in diesem Land gab es nur Vegetarier).

Die Flüsse und Bäche führten nur klarstes Quellwasser und es gab sogar viele, die führten herrliche Säfte und viele der schmackhaftesten Getränke. Ganz besonders auffallend war der herrlich duftende Kakao-Bach, der sich durch das gesamte Reich schlängelte. Es war also für jeden Geschmack etwas vorhanden, sodass in diesem Land niemand jemals dursten musste.


Probleme

Aber natürlich war nicht alles perfekt, denn sonst wäre dieses Märchen schon zu Ende. So gab es im Königreich die liebliche Prinzessin Lieschen. Soweit war das noch kein Problem, auch nicht, dass Lieschen ihre Gemächer niemals aufräumte, denn dafür hatte sie ja glücklicherweise Hofdamen. Nein, das Problem lag darin, dass es keinen Prinzen gab, der um Ihre Hand anhalten wollte.

Lieschen, gemalt von Lisa (7)

Tja, das war natürlich nicht die einzige Schwierigkeit. Das zweite Problem bestand darin, dass der König keine Reichtümer besaß. Eigentlich braucht König Uwich ja keine Reichtümer, weil jeder in seinem Land alles hatte, was er benötigte, aber was ein richtiger König sein will, der muss auch reich sein! So ist das nun mal im Märchen.


Der unsichtbare Wald

König Uwich war natürlich nicht immer arm, er war sogar sehr reich. Bis zu dem Tage an dem die Hexe Rasulla ihm den Königsschatz stahl. Damit versteckte sie sich im unsichtbaren Wald und noch niemandem ist es gelungen bis zu ihr vorzudringen, um den Schatz zu erobern. Es war nicht ganz einfach, in den unsichtbaren Wald zu gelangen, da dort so viele Bäume standen, dass der Wald sich dadurch allen Blicken entzog.

Angriff auf den Wald

Der König glaubte er könne mit Gewalt an seinen Schatz gelangen. So schickte er die königlichen Holzfäller los, die Bäume zu fällen, die den Wald verbergen. Sie mussten jedoch unverrichteter Dinge umkehren. Es gelang ihnen nicht, Hand an die Bäume zu legen.

Rasulla ahnte nämlich die Gefahr und schickte zum Bewachen des Waldes ihren Drachen los, der die Holzfäller vertreiben sollte. Am liebsten hätte der Drache die Holzfäller mit seinem heißen Atem abgefackelt. Daraus wurde aber nichts.

Da der Drache schon sehr lange im feuchten Wald lebte, bekam er nicht genug Sonne ab, um seinen Feueratem damit zu speisen. So kamen allenfalls einige warme Wölkchen aus seinem Rachen, als er die Holzfäller vertrieb. Es genügte aber, sie dermaßen einzunebeln, dass sie den Weg zum Wald nicht fanden und da dieser ohnehin schon schwer genug zu erreichen war (vor lauter Bäumen sah man ihn ja nicht), machten sie sich notgedrungen wieder auf den Heimweg.

Die Hofratssitzung

Nun sah der König, dass er es allein nicht schaffen konnte, den Schatz in seinen Besitz zu bekommen. Von seinen Untertanen konnte er keine Hilfe erwarten. Sie hatten ja alles, was sie brauchten. Reichtümer benötigten sie nicht, da sie ja keine Könige waren. Und, wie jeder weiß, brauchen in einem Märchen nur Könige oder Prinzen, vielleicht auch mal der eine oder andere Held Reichtümer, aber Helden gab es im Königreich Wunderbar nicht.

Eigentlich wäre das der Zeitpunkt für den Auftritt des königlichen Hofzauberers Abrakad. Der hatte jedoch schon so viele Überstunden am Hofe Uwichs gearbeitet, dass er sich einen ausgedehnten Urlaub auf den Bahamas gönnte. Es gefiel ihm da so gut, dass er sich entschloss für immer dort zu bleiben. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich durch das Vorführen kleiner Zaubertricks für die Touristen. Daher schied die Möglichkeit aus, den Zauberer um Hilfe zu bitten.

Also beriet sich König Uwich mit den königlichen Hofberatern. Und man gelangte zu dem Schluss, dass Hilfe von außerhalb des Reiches nötig war. So schickte der König seine Reiter los, um in den angrenzenden Königreichen nach mutigen Männern zu suchen, die den Schatz erobern wollten. Er versprach ihnen die Hälfte des Schatzes und die Hand seiner lieblichen Tochter (dadurch erhoffte er sich zudem endlich nichts mehr von den Klagen der Hofdamen über die unaufgeräumten Gemächer der Prinzessin hören zu müssen, da ja dann ein anderer dafür zuständig wäre).

Hilfe naht

Und so geschah es, dass Prinz Friedolin aus dem benachbarten Königreich von dem Angebot hörte. Und da er als 27. Sohn des Königs Kinderreich sowieso nichts besseres zu tun hatte, machte er sich auf den Weg in das Königreich Wunderbar. So recht wusste er natürlich nicht, wie er es anstellen sollte, den Schatz zu holen, wo doch schon so viele mutige Männer daran gescheitert waren.

Der mutige Prinz Friedolin, gemalt von Lisa (7)

Als er so wanderte, wurde es allmählich dunkel. Da sah er plötzlich, abseits des Weges, im Gebüsch ein Licht. Das war höchst sonderbar, denn Straßenbeleuchtungen gab es zu dieser Zeit, im Königreich Wunderbar nicht. Zudem wäre es auch verdammt blöd, diese ausgerechnet in einem Gebüsch zu platzieren. Da es aber dunkel, der Prinz jedoch noch nicht müde war, er also noch etwas wandern wollte, kam ihm das Licht gerade recht, um seinen Weg damit zu beleuchten. Er ging also auf das Gebüsch zu, um sich das Licht zu holen. Doch was sah er da? Keine Laterne, auch keine Taschenlampe, die gab es nämlich auch noch nicht. Nein, es war das Licht einer winzig kleinen Hütte, welches durch die Fenster zu sehen war.


Die gute Fee Veri, gemalt von Lisa (7)

Da Friedolin nun gerade da war, dachte er so bei sich, dass es nicht schaden könnte, einmal anzuklopfen. Auf sein Klopfen hin öffnete sich die Tür und aus dem Haus kam eine Gestalt, die nur so glitzerte und funkelte. Es war die gute Fee Veri. Sie war so erfreut über den Besuch des Prinzen, weil bei ihr sonst nie jemand vorbeischaute, da sie tagsüber schlief und abends keiner mehr unterwegs war, denn es fehlte ja die Straßenbeleuchtung, dass sie ihm drei Wünsche gewährte.


Einen Wunsch hatte er sofort. Da er das Wandern nicht gewohnt war, wünschte er sich ein Reittier und da er wusste, dass ihn sein Weg zu einer Hexe mit ihrem Hausdrachen führte, sollte es ein magisches Tier sein auf dem er reiten wollte. Die Fee Veri erfüllte ihm den Wunsch sofort und fortan konnte der Prinz auf einem Einhorn reiten. Das Einhorn konnte auch nachts seinen Weg finden, da das Horn hell leuchtete und so den Weg erhellte.

Das Einhorn, gemalt von Lisa (7)

Die gute Fee Veri fasste die Gelegenheit, auch einmal Abenteuer erleben zu können, beim Schopfe. Sie begleitete den Prinzen auf seinem Weg. Außerdem war das ja auch die einzige Möglichkeit, dem Prinz den nächsten Wunsch zu erfüllen, denn wie sonst sollte sie wissen was er sich wünscht, wenn sie nicht da ist, um den Wunsch zu hören?


Zwischenfragen

An dieser Stelle gibt es noch viele offene Fragen, die im Verlaufe der Geschichte geklärt werden müssen

Wer wissen will,

  • was sich der Prinz noch so alles wünscht
  • warum ein Elfenjunge hilfreich ist
  • wie die Hexe besänftigt wird
  • was es mit dem Kakao auf sich hat
  • wer wen heiratet
  • warum die im Märchen immer nur schönes Wetter haben
  • wie ein Molch ins Märchen passt

der muss weiterlesen


Die lange Reise

So zogen sie nun los: Friedolin auf dem Rücken und Veri im Ohr des Einhorns. Als sie in das Königreich Wunderbar gelangten, waren sie sehr hungrig. Glücklicherweise war das kein Problem, da es Früchte in Hülle und Fülle gab. Ihren Durst konnten sie an einem Kakao-Bach löschen, der seine Quelle in der Nähe des Schlosses hatte und sich durch das ganze Königreich schlängelte. Sie befanden sich an der Quelle des Baches, also ganz nahe am Schloss, sodass sie sich entschlossen, König Uwich zu besuchen, um ihn nach dem Weg zum unsichtbaren Wald zu fragen.

Sie erfuhren, dass der Weg nur zu finden sei, wenn sie dem Verlauf des Kakao-Baches folgen würden. Da der Wald unsichtbar war, könnten sie ihn nicht sehen und würden an ihm vorbeilaufen. Oder schlimmer noch, sie konnten ihn erreichen, ohne es zu wissen und sich so unverhofft die Köpfe an den Bäumen stoßen. Da aber der Kakao-Bach genau im unsichtbaren Wald endete, war der Weg somit leicht zu finden.

Zehn

Die drei gelangten auf ihrem langen Weg in der Nacht an den Fuß eines Berges, an dem ein Gebüsch stand aus dem heller Lichtschein fiel. Der Prinz glaubte zu wissen, was er vorfinden würde. Und zunächst sah es tatsächlich so aus, als sollte er recht behalten, da er eine kleine Hütte sah. Er klopfte an und erwartete eine Fee zu sehen, die ihm, so hoffte er, noch weitere Wünsche erfüllen würde. Denn Wünsche hatte man ja schließlich reichlich und es kann ja nicht schaden, ein paar freie Wünsche auf Vorrat zu haben.

Die Fee Veri und der Elfenjunge Zehn, gemalt von Lisa (7)

Um so erstaunter war er, als ihm eine kleine, grün gekleidete Gestalt mit spitzen Ohren öffnete. Der Bursche stellte sich vor. Er hieß Zehn und war ein Elf. Elfen waren dafür zuständig, in der Natur für Ordnung zu sorgen (Nein, nicht Müllberge entsorgen oder Industrieabwässer klären). Er hatte die besondere Aufgabe auf die Wunderblume aufzupassen, die sich in seiner Hütte befand. Eine alte Sage erzählte nämlich davon, dass diese Blume einmal für das Königreich von großer Bedeutung sein würde.



Die Wunderblume, gemalt von Vera (5)

Der Elfenbursche Zehn hatte von dem geraubten Schatz des Königs noch nichts erfahren. Als er aber davon hörte, glaubte er, dass das vielleicht die Zeit sei, zu der die Wunderblume für das Reich die Lösung darstellen konnte. Er wusste zwar nicht, was die Blume bewirkte, aber er packte die Blume ein und kam mit, sodass sie jetzt zu viert waren.

Endlich gelangten sie zum unsichtbaren Wald. Als sie sich gerade beraten wollten, wie sie nun weiter vorgehen sollten, hörten sie ein fürchterliches Gebrüll. Es war der Drache, der es sich auf der Wiese vor dem Wald in der Sonne bequem gemacht hatte. Das Gebrüll war nichts anderes als das Schnarchen des Drachen.


Der Kampf mit dem Drachen

Das Einhorn war jedoch so erschrocken, dass es wild aufsprang. Zehn ließ vor Schreck die Wunderblume fallen. Das Einhorn hatte völlig die Orientierung verloren und rannte genau in die Richtung aus der das Gebrüll zu vernehmen war. Mit dem Horn voran stieß es mit dem Drachen zusammen. Es piekte den Drachen dabei heftig in den Hintern. Der erschreckte sich nun seinerseits dermaßen, dass er laut brüllend einen riesigen Feuerball in Richtung des unsichtbaren Waldes ausstieß.

Der Drache in Aktion, gemalt von Lisa (7)

Vor Überraschung, dass das bisschen Sonne ausreichte, um ihm seine Feuerkraft wiederzugeben, trat der nun wild gewordene Drache in den Kakao-Fluss. Er wollte sich gerade seinen Peinigern zuwenden, um sie zu vernichten, als ihn ein kleiner Kakao-Molch in den großen Zeh des linken Hinterbeines biss. Der Drache ahnte ja schon lange, dass Bäche nicht gut für Drachen waren, aber dieser Schreck war zu groß. Er stolperte und fiel mit seiner Nase genau vor die Wunderblume. Tief einatmend sog er die Blume mit der Nase ein.

Und was niemand für möglich gehalten hätte geschah:
Der Drache wurde plötzlich ganz freundlich. Er entschuldigte sich für sein Gebrüll, wobei er ganz besonders nett zum Einhorn war. Dann bot er sich an, die Gruppe persönlich zur Hexe zu begleiten, um die Gruppe vor der Hexe zu beschützen. Den Weg hätten sie inzwischen allein gefunden, denn der unsichtbare Wald war durch den Feuerball des Drachen abgebrannt. Aber seinen Schutz wollten sie gerne annehmen.


Die Aufregung machte alle durstig. Da der Bach gerade in der Nähe war, entschlossen sie sich, zunächst ein wenig Kakao zu trinken. Doch was war das? Schmeckte der Kakao am Schloss noch wunderbar, so war er hier ungenießbar! Sie überlegten, wie das sein konnte. Schließlich hatte Zehn die richtige Idee: Auf seinem Weg vom Schloss durch das ganze Königreich brauchte der Kakao 5 Tage. Hier angekommen war demnach das Haltbarkeitsdatum abgelaufen und der Kakao somit sauer.

Aus einer Erfrischung wurde nun nichts. Durstig machten sich Friedolin, Veri, Zehn, das Einhorn und der Drache auf den Weg zur Hexe Rasulla.

Das Hexenhaus

Sie erwarteten ein finsteres Haus zu sehen, oder eins, das mit Kuchen und Leckereien aller Art bedeckt war. Zu ihrer Überraschung sahen sie jedoch eine hübsche Villa, mit Swimmingpool und Sauna. Es saßen auch nicht etwa Raben oder Eulen auf dem Dach. Nein, es stolzierten Pfauen auf der großen Wiese umher und Flamingos standen am kleine See. Sie brauchten auch nicht an die Tür zu klopfen, sondern konnten einen Klingelknopf drücken, woraufhin eine süße kleine Melodie erklang.

Nach kurzer Wartezeit öffnete sich die Tür lautlos, nicht knirschend. Friedolin, Zehn und Veri versteckten sich in ihrer Angst vor der erwarteten bösen Hexe hinter dem Drachen. Das Einhorn hatte in Begleitung des mutigen, starken, wunderschönen, einmaligen, hilfsbereiten, ... Drachen keine Angst und stand mutig neben ihm.

Die Hexe Rasulla

Die Hexe Rasulla, wie sie erwartet wurde, gemalt von Vera (5)

Die Tür öffnete sich also und heraus trat ...
eine wunderschöne Frau, die so gar nicht böse aussah. Sie bat die ganze Gruppe herein. Verwundert sahen sich Friedolin, Veri und Zehn an. Sie traten ein und nun erzählte die Hexe ihre Geschichte:


Was zuvor geschah

Vor langer Zeit floss der Kakao-Fluss mit nur wenigen Windungen vom Königsschloss direkt zur Villa der Hexe. Er benötigte dafür nur einen Tag, sodass der Kakao immer frisch war.

Da ja nun bekannt ist, dass die Menschen im Königreich alles hatten, was sie benötigten, machte sich Langeweile breit. Die Menschen fanden schnell Abwechslung in Spielen und sportlichen Betätigungen. Der König jedoch hatte kein Interesse an derlei Betätigungen und verlangte von seinem Hofzauberer Abrakad für Abwechslung zu sorgen.

Und eine seiner Zaubereien führte dazu, dass der Kakao-Bach nun nicht mehr direkt vom Schloss zum Wald verlief, sondern in weiten Bögen und Windungen das gesamte Königreich durchfloss. Auf diesem langen Weg wurde der Kakao und schließlich auch die Hexe sauer, die sich um ihr Lieblingsgetränk gebracht sah. Sie sprach beim König vor. Doch er wusste keinen Rat, da der Zauberer, der als einziger seinen Zauber rückgängig machen konnte, inzwischen auf den Bahamas lebte. Rasulla glaubte dem König nicht. Sie dachte, er wolle ihr nicht helfen und wollte den König zwingen, alles zu tun, um ihr zu helfen. Um König Uwich zu zeigen, wie ernst es ihr war, zauberte Rasulla den Königsschatz in ihre Villa.

Rasulla wusste nichts davon, dass der Zauberer gar nicht mehr im Königreich war und als sie von Friedolin hörte, dass der König ihr darum wirklich nicht helfen konnte, sah sie ein, dass der König seinen Schatz zurück erhalten sollte. Wie aber konnte man Rasulla helfen?

Friedolin dachte an seinen zweiten Wunsch. Aber Veri machte ihm klar, dass ein Zauber nur von dem aufgehoben werden konnte, der ihn aussprach. So einfach wünschen, dass der Fluss seinen alten Verlauf erhalten sollte, ging also nicht.

Sie berieten sich bis tief in die Nacht und auch noch am nächsten Tag. Den Kakao durch länger frisch bleibenden Fruchtsaft zu ersetzen schied aus, da Rasulla nicht auf ihren morgendlichen Kakao verzichten wollte.
Da hatte Zehn die Idee!

Die Lösung

Wie wäre es, wenn die Milch des Kakaos homogenisiert und pasteurisiert, also schlicht länger haltbar gemacht würde?

Das war die Lösung! Als Friedolin sich diesen zweiten Wunsch von Veri erfüllen ließ waren alle überglücklich. Natürlich mussten sie erst noch 5 Tage abwarten, ob ihre Lösung wirklich den erhofften Erfolg brächte, da der Bach ja solange brauchte, um von der Quelle hier anzukommen.

Ende gut, alles gut

Es war, wie sie es erwarteten. Sie freuten sich, lachten und lagen sich in den Armen.

Den Weg zum Schloss konnten sie viel schneller zurücklegen, da sie ja direkt dort hingehen konnten und nicht mehr dem Verlauf des Baches folgen mussten.

Sie trugen den Schatz und die Geschichte ihres Abenteuers dem König vor, der hocherfreut über diesen Ausgang war. Uwich sah, was für eine tolle Frau Rasulla war. Nach und nach lernten sie sich besser kennen, sodass sie sich entschlossen zu heiraten. Wegen seines guten Einfalls mit der Haltbarkeitmachung des Kakaos wurde Zehn, der Elf, zum Zwölfen befördert. Veri und Zehn bekamen ein Haus im Schlosspark. Da Rasulla ja nun im Schloss lebte, war das Haus der Hexe nun frei. Nach ihrem rauschenden Hochzeitsfest zogen dort Prinz Friedolin und Prinzessin Lieschen ein. Drache und Einhorn verstanden sich auch prächtig. Sie wurden zu den besten Freunden und heirateten ebenfalls.

Nachtrag

Der dritte Wunsch des Prinzen ging leider nicht in Erfüllung. Als er so mit Lieschen in der Villa wohnte, merkte er, wie wenig die Prinzessin vom Aufräumen ihrer Gemächer hielt. Das Genörgel der Hofdamen, die das Paar begleiteten, mochte er nicht so gerne hören, und so wünschte er sich von Veri, dass Lieschens Gemächer immer ordentlich sein sollten. Doch hier musste Veri passen. Auch Feen können nur Wünsche erfüllen, die ihrem Wesen entsprechen. Da sie selbst äußerst wenig von Ordnung hielt, was Zehn leidvoll erfahren musste, war es ihr unmöglich, diesen Wunsch zu erfüllen. So wünschte sich Friedolin einfach schönes Wetter, weil ihm sonst nichts Besseres einfiel, er den Wunsch aber nicht verfallen lassen wollte.

Trotz dieser Kleinigkeit waren aber alle glücklich und zufrieden.

Und wenn sie nicht gestorben sind,
dann leben sie noch heute bei bester Gesundheit und wunderschönem Wetter.

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Schlusswort

Nun wie hat euch das Märchen gefallen?
Schreibt es mir doch einfach in mein Gästebuch
oder schickt mir eine E-Mail über das Kontaktformular


Wie mir viele nette E-Mails und Gästebucheinträge zeigen, wurde es Zeit für ein neues Märchen.

Wer es noch nicht kennt, sollte unbedingt auch unser zweites Märchen,
Die magischen Nüsse,
lesen.


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